I R E N B Ö H M E │ Fotografie |
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"Ihre Fotografie ist eine ganz besondere: es ist keine Landschaftsfotografie, sondern eine, die sich ausschließlich mit der Natur im Detail
und ihrer aufregenden Schönheit beschäftigt. Das frühzeitig sensibilisierte Auge und Gehirn, ja man möchte fast sagen auch die anderen
Sinne, denn ich rieche und höre diese Fotos auch, entdeckt die Größe im Kleinen." Viola Sandberg
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zu meinen Bildern
Fotografiert habe ich schon als Kind, intensiver dann ab dem Studium. Zunächst machte ich Schwarz-Weiß-Fotos, die ich auch selbst entwickelte,
später dann Farbfotos (die ich in’s Labor gebe). Ich habe lange analog fotografiert; seit 2012 arbeite ich mit einer digitalen Spiegelreflexkamera .
Der Natur gegenüber spüre ich eine große Liebe und Verbundenheit - und Ehrfurcht. Draußen zu sein hilft mir, immer wieder Kraft zu schöpfen
und mich zu verwurzeln. Ich sehe die Naturzerstörung, die mich oft traurig, manchmal ratlos oder wütend macht. Ich sehe, dass es keine heile Welt ist,
in der wir leben und dennoch - oder vielleicht gerade deshalb - möchte ich die Schönheit und Lebendigkeit, die ich immer wieder in kleinen
unscheinbaren Dingen, am Ast im Schnee, am Blatt mit Rauhreif, an Rinde und Treibholz in Licht und Schatten… finde, die ich entdecke, wenn ich mich
einlasse, zeigen.
Meine Fotos und Objekte entstehen überwiegend im Berliner Umland: in der Märkischen Schweiz, in der Uckermark, im Fürstenberger Seen-Gebiet oder
im Havelland. Manche auch direkt vor der Tür am Weißen See, andere etwas weiter entfernt im Elbsandsteingebirge, in Mecklenburg oder an der Ostseeküste.
– So wie ich vieles in kleinen unscheinbaren Dingen finde, muss ich nicht weit weg fahren für meine Kunst.
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OBJEKTE
Objekte aus Naturmaterialien zu bauen habe ich 2004 begonnen: ich sah Fotos von Andy Goldsworthys "Land-Art"-Objekten und das hat
mir Lust gemacht, meine Liebe zur Natur und meine Kreativität zu verbinden und selbst mit Naturmaterialien etwas zu schaffen, das nur insofern
künstlich ist, als es "gebaut" ist - die Form ist von Naturformen inspiriert und durch das natürliche Material auch daran gebunden. Es sind Objekte
aus Treibholz in den Sand gelegt, aus Schilf in den Seegrund gesteckt, aus Stöcken oder Steinen übereinandergeschichtet oder aus Zweigen geflochten.
– Und insofern nicht künstlicher als ein Vogelnest (wenn auch ohne Zweck nur um der Freude willen geschaffen). Manche sind ganz zart und leicht,
andere gut auf der Erde gegründet. Und es reizt mich, diese Objekte dann dem Prozess der Vergänglichkeit zu überlassen, wenn möglich die Entwicklung
zu sehen und zu dokumentieren, wie es wieder Teil der Natur, Teil des großen Kreislaufs wird. STRUKTUREN
Insofern geht es für mich zunächst darum, still zu werden und zu sehen: die Struktur einer Landschaft, die Schönheit in kleinen, unscheinbaren Dingen und auch den Prozess der
Vergänglichkeit, der gleichzeitig neues Leben hervorbringt. Die Lebendigkeit im scheinbar Toten: in gefallenen Blättern, abgestorbenen Bäumen
wahrzunehmen. Es ist eine große Ruhe, ja Langsamkeit die ich dann spüre – und dennoch ist alles in Bewegung. I. B.
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